Marie-Jo Lafontaine

belgische Videokünstlerin; Professorin an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe ab 1992; Installationen u. a. "Les larmes dácier" (documenta 8, 1987), zweiter Teil der Installation "I love the world" zur Fußball-WM 2006 in Frankfurt

* 1950 Antwerpen

Herkunft

Marie-Jo Lafontaine wurde 1950 in Antwerpen geboren. Sie wuchs in einem jüdischen Geschäftshaushalt auf. Die Familie ihrer Mutter stammte aus Deutschland und lebte in der Nähe von Konstanz. Von 13 Geschwistern überlebten nur zwei das Dritte Reich und den Holocaust: der älteste Onkel und L.s Mutter, die in Holland versteckt war.

Ausbildung

L. studierte nach dem Schulabschluss in einem Internat einige Semester Jura und ließ sich zur Management-Assistentin eines großen Kaufhauses ausbilden, ehe sie sich 1975 in Brüssel an der Ecole Nationale Supérieure d'Architecture et des Arts Visuels "La Chambre" einschrieb. An der vom Bauhaus gegründeten "Ecole de la Chambre" studierte sie bis 1979. Es war die Zeit der Minimal- und Concept-Kunst, und auch L. schuf vor 1979 bevorzugt minimalistische Skulpturen.

Wirken

Vom Zufall bestimmt war L.s Hinwendung zur Videokunst. Nach einer ersten erfolgreichen Ausstellung in Brüssel 1976 wurden Video-Installationen ihr zentrales Thema. Environments mit Videoskulpturen entstanden erstmals 1980. Eine dieser frühen Arbeiten, "...